In ihrem aktuellen Programm widmen sich Elnara Ismailova und Lucas Singer der Schnittstelle zwischen zwei Welten: der Verbindung des irdischen Lebens mit der Sphäre des Sagenhaften, Mythischen und schließlich des Göttlichen. Ein sehnsüchtiger und humorvoller Blick auf ein letztendlich seit Urzeiten faszinierendes Wechselspiel. Steht bei Schubert besonders die Welt der antiken Götter und der Übergang zum Jenseits im Vordergrund, so ist es bei Loewe eine Welt der nordischen Götter und Sagenwesen, die auf unterschiedlichste Weise den Menschen in ihren Bann zieht. Mal ist dieses Hinübergleiten geheimnisvoll-lockend, mal dramatisch-kämpfend.
Johann Carl Gottfried Loewe, geboren am 30. November 1796 in Löbejün; gestorben am 20. April 1869 in Kiel, war ein deutscher Kantor, Organist und Komponist, der etwa fünfhundert Balladen, siebzehn Oratorien, sechs Opern und zwei Sinfonien schrieb. Da er 46 Jahre seines Lebens in Stettin lebte, wo er als Organist, Musikdirektor und Komponist wirkte sowie den Pommerschen Chorverband gründete, gilt er gemeinhin als „pommerscher Balladenkönig“.